Der Suedwesten der USA
In den US-Staaten Utah, Nevada, Arizona und Californien.
Langsam sind wir in den Vereinigten Staaten angekommen:
Wir wissen, was man bekommt, wenn man QTR POUNDER, LG FRIES, XL POP bestellt.
Wir wissen die Paerkplatz-Where-are-you-guys-from-Gespraeche als gute Infoquelle zu schaetzen.
Wir staunen nicht mehr ueber jeden Monster-Pickup-Jeep.
Wir haben erfahren, dass ATV-Fahren und Angeln ernstzunehmende Sportarten sind.
Wir schaffen es, im Supermarkt in 15 Minuten fuer uns Leckeres zu finden. Wir akzeptieren, dass alles was aelter als 50 Jahre ist, als "historisch" eingestuft wird.
Wir schaetzen es immer wieder, dass wir fast ueberall unsere Sachen auf dem Moped lassen koennen (wir vertrauen bislang erfolgreich darauf, dass "Private Property" auch fuer unseren Besitz gilt).
16. September 2005 - Salt Lake City
Wir hatten uns also etwas eingelebt im Land der 1000 Ueberraschungen, als wir durch den trockenen Suedzipfel Idahos ueber die alte South Pacific railroad-Trasse zum Great Salt Lake und damit nach Utah fuhren.
Doch der sogenannte Mormonenstaat und hier besonders Salt Lake City ueberraschte uns dann doch mit seinen offensichtlich sehr religioesen Strukturen.
Mitten in der Wueste liegt die Stadt nahe des Great Salt Lake. Der Salzsee ist wahrlich gross und weit, aber so richtig einladend ist er nicht. Wir waren trotzdem drin, das Wasser traegt, was schoen ist, aber badefreundlich ist etwas anderes.
Im ueberaus sauberen und geregelten (wir wurden von einem Polizisten aufgefordert, den Fussgaengerueberweg nich diagonal zu ueberqueren) Salt Lake City sind wir auf der Suche nach einem BMW-Haendler irgendwie in eine Fuehrung ueber den Tempel-Square der Church of Jesus Christ of the Latter Day Saints hineingerutscht.
Was recht aufschlussreich war und verdeutlichte, welchen Einfluss die Gemeinschaft hier zu haben scheint. Utah hat den Bienenkorb als Staatssymbol.
Als wir das verkehrsreiche SLC Richtung Sueden gern wieder verliessen, bekamen wir ploetzlich unseren ersten Herbstwald seit Jahren zu sehen. Echt schoen.
Allerdings wurde uns auch deutlich, dass wir langsam waermere Gegenden aufsuchen sollten.
20. September 2005 - Arches Nationalpark
Richtung Arches NP veraenderte sich die Landschaft unglaublich schnell. Rote Klippen, Canyons und Wueste anstelle Herbstlaub.
Im trubeligen Moab am NP trafen wir den Tschechen Jerry, der seit 20 Jahren in Vancouver lebt. Wir campten zwei Tage zusammen in den wahrlich tollen Sand Flats oberhalb des Ortes (1A Mountainbike-Gebiet).
Hier trank Jerry uns gnadenlos unter den imaginaeren Tisch. Allerdings gab es auch keinen besseren Ort fuer einen Hang Over.
Der eigentliche Arches NP mit seinen roten Felsboegen und Labyrinthen erstaunte uns wie auch tausende andere Touristen. Sehr schoen - aber echt zuviel Autos und Menschen, die alle dasselbe machen.
Vielleicht gefiel uns deshalb der Needles Overlook (ueber den Canyonlands NP, in dem wir aus eben genanntem Grund nicht waren) so gut - absolut umwerfender Rundblick und kaum besucht.
24. September 2005 - Lake Powell und Grand Staicase Escalante
Die US 95 brachte uns durch perfekte Bonanza-Landschaft (rote Canyons, tiefe Graeben, Kakteen, Raubvoegel drueber). Umso haerter war der Schlag am Lake Powell, wo wir eigentlich entspannt baden wollten.
Jedoch: Kostspielige Pickups zogen Powerboote, Jetskies und ATVs durch die Wueste zum Stausee. Freizeitgestaltung auf amerikanisch.
Wir fanden es nicht so attraktiv und fuhren auf Burr Trail und Deer Spring Road (abgelegene Dirt Roads) durch den neu ausgerufenen, riesigen Grand Staircase Escalante Park. Glatteste Sandsteinwaende und Canyonwanderungen - eine wie zum Wasserfall im Valle Gran Rey - auf dem Weg.
27. September 2005 - Kanab
In Kanab war es soweit: Wir lackierten den gelben Schnabel vom Moped langweilig schwarz. So faellt er hoffentlich nicht mehr so auf, wenn wir abseits der Strasse naechtigen.
29. September 2005 - Zion NP
Da wir Antje und Harold am 04. Oktober in Las Vegas treffen und den Nationalpark mit ihnen ansehen werden, entschieden wir uns, dort nur eine Wanderung in den "Narrows" zu machen. Bis zu brusttief im kalten Wasser folgt man dem Virgen River in die Schlucht, die immer hoeher und enger wird. Folge, wenig Sonne im Canyon (wir waren etwas unterausgeruestet mit Teva-Latschen und ohne Fleece) - war kalt aber super!
01. Oktober 2005 - Valley of Fire
Momentan lagern wir nett im Valley of Fire SP; rote Felsen, die bei Sonnenauf-/untergang gluehen. Hier haben wir den Vormittag damit zugebracht, eine uebel angeknabberte Seitentasche zu flicken. Streifenhoernchen haben ab heute verspielt und werden mit entsprechendem Vokabular sowie Kieseln belegt.
Morgen fahren wir nach Las Vegas - Kasse aufbessern und Plastik ansehen.